Dividenden und Zinsen in der Steuererklärung richtig angeben
Das solltest du unbedingt beachten.
Wie kann ich aus meinem Ersparten noch mehr Geld machen? Diese Frage stellen sich viele, denn schließlich sind wir Deutschen ja bekannt dafür, am Ende des Monats einen gewissen Prozentsatz beiseite zu legen. Allerdings ist diese Form des Geldsparens in der heutigen Welt eher ein Auslaufmodell.
In Anbetracht der niedrigen Zinsen lohnt es sich fast nicht mehr, sein Geld auf dem Konto zu horten. Inzwischen sollte man sich mit Alternativen auseinandersetzen, um überhaupt ein Plus einfahren zu können. Daher investieren immer Menschen in Aktien, Immobilien oder Fonds.
Auch wenn diese Modelle eher Erträge abwerfen als zum Beispiel Festgeldkonten, sollten Sparer nicht vergessen, dass ihre Gewinne gegebenenfalls versteuert werden müssen. Ab wann Steuern entrichtet werden müssen und was man effektiv dagegen unternehmen kann, erfährst du hier.
Kurzer Exkurs: Was sind Zinsen und Dividenden?
Dividenden
Dividenden spielen im Zusammenhang mit Aktien eine entscheidende Rolle. Wenn sich ein Unternehmen an der Börse befindet, dann handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, also eine AG. Personen können Aktien der Firma an der Börse kaufen und erwerben somit Anteile am Unternehmen. Anschließend ist man Miteigentümer einer solchen Firma.
Und was hat das jetzt mit Dividenden zu tun? Eine Dividende ist nichts anderes als der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Miteigentümer, auch Shareholder bezeichnet, ausschüttet. Dieser Vorgang wird normalerweise ein Mal jährlich durchgeführt. Im Allgemeinen erhält man Dividenden ausschließlich, indem man Aktien, ETFs oder andere Investmentfonds besitzt, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeschüttet werden.
Zinsen
Im Gegensatz zu Dividenden sind Zinsen vom Konzept her etwas Anderes. Zinsen sind in der Wirtschaft das Entgelt, das ein Schuldner (zum Beispiel Kreditnehmer) seinem Gläubiger als Gegenleistung für zeitweise überlassenes Kapital zahlt. Zinsen spielen also bei einem Schuldenkonzept eine tragende Rolle.
Zinsen schwanken kaum und unterscheiden sich daher stark von Dividenden. Bei Krediten wird nicht selten ein fester Zinssatz vereinbart. Zinsen sind vor allem für Tages- und Festgeldkonten relevant. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Zinsen immer dann anfallen, wenn eine Person einer anderen Kapital für einen gewissen Zeitraum überlässt und eine komplette Rückzahlungspflicht besteht.
Abgeltungsteuer auf Zinsen und Dividenden
Eins haben Zinsen und Dividenden aber gemeinsam - sie müssen mit der Abgeltungsteuer versteuert werden. Das bedeutet, dass bereits ab dem ersten Cent 25 Prozent an den Fiskus gehen. Eine Ausnahme gibt es jedoch. Mit der Einrichtung eines Freistellungsauftrags bei der Bank können Zinsen und Dividenden bis zur Grenze von 801 Euro (für Verheiratete 1.602 Euro) steuerfrei gestellt werden. Entsprechende Anträge können bei den Finanzinstituten angefordert werden.
Werden die Grenzbeträge allerdings überschritten, führen die Banken und Co. automatisch Abgeltungsteuer in Höhe von 25 Prozent ab. Hinzu kommen noch Ausgaben für den Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Ausgaben für die Kirchensteuer.
Übrigens: Dieser Vorgang läuft komplett automatisch ab. Fällt die Abgeltungsteuer an, wird diese automatisch vom Finanzinstitut an das Finanzamt überwiesen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Quellensteuer.
Wissenswertes in der Übersicht
- Freistellungsauftrag kann bei der Bank bentragt werden
- Freistellung für Kapitalerträge bis zu 801 Euro (Verheiratete 1.602 Euro) möglich
- wird der Betrag überschritten, fällt Abgeltungsteuer in Höhe von 25 Prozent an
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- Abgeltungsteuer wird auch auf Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer erhoben
- bei der Abgeltungsteuer handelt es sich um eine Quellensteuer, die betroffene Person muss nichts proaktiv unternehmen, die Entrichtung der Steuer wird automatisch durchgeführt
- Doppelbesteuerungsabkommen regeln die Besteuerung von Kapitalerträgen, die im Ausland erzielt wurden